Notfälle

Der Notfalldienst der Kleintierklinik ist für Patienten reserviert, welche von ihrer Tierärzt*in nicht oder nur unvollständig behandelt werden können. Kontaktieren Sie bei einem tierärztlichen Notfall immer zuerst Ihre Tierärzt*in. Ist ihre Tierärzt*in nicht verfügbar, so befolgen Sie bitte die Anweisungen auf seinem/ihrem Telefonbeantworter und kontaktieren Sie den tierärztlichen Dienst ihrer Region. Er/sie wird das Notwendige veranlassen und Ihr Tier gegebenenfalls an uns überweisen. 

Bitte beachten Sie, dass wir Notfallpatienten nach dem Triage-System behandeln (Einstufung nach Schwere- und Dringlichkeitsgrad), weshalb Sie Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Tiere, welche wir stationär behandeln müssen, werden nach der initialen Notfallbehandlung und Stabilisation, am nächsten Arbeitstag von der zuständigen Abteilung weiterbehandelt oder an Ihre Tierärzt*in zurücküberwiesen. 

Wir bitten Sie, Ihre Rechnungen bei Abholung des Tieres am Empfang zu begleichen. Bei Beträgen ab 1000 CHF ist es möglich, eine Anzahlung zu leisten (mindestens die Hälfte des Rechnungsbetrags).

 Hund Katze 
 Körpertemperatur: 37,8 - 39,0 °C  37,8 - 39,0 °C 
Herzfrequenz:  grosse Rassen: 60-100/min
mittlere Rassen: 100-140/min
kleine Rassen: 120-160/min 
140-200/min 
Atemfrequenz:  ruhige Atmung, 16-30/min  ruhige Atmung, 16-40/min 
Schleimhautfarbe:  rosa  blass-rosa 
Füllungszeit bei Druck
auf Schleimhaut: 
1-2 sec  1-2 sec 
  • Bewahren Sie Ruhe
  • Vorsicht - Tiere mit Schmerzen können anders reagieren als normal. Denken Sie an Ihre Sicherheit. (Handschuhe anziehen, Maulkorb bei Hunden, etc.)
  • Messen Sie wenn möglich die Atem- und die Pulsfrequenz und die Körpertemperatur Ihres Tieres. Siehe Normalwerte.
  • Rufen Sie Ihren Tierarzt oder die Kleintierklinik an.
  • Verabreichen Sie bitte keine Medikamente ohne Rücksprache mit Ihrem Tierarzt

Welche in der Schweiz lebenden Schlangen sind giftig?

Kreuzotter (Vipera berus)
Farben: braune Töne (Weibchen), graue Töne (Männchen). Lokal melanotische (schwarz gefärbte) Tiere möglich.

Aspisviper (Vipera aspis)
Farben: braune bis graue-Töne, teil rötlich und gelblich. In den Alpen gibt es lokal melanotische (schwarz gefärbte) Tiere.

Wie erkennt man, ob es sich um eine giftige Schlange handelt?

  • Spaltförmige Pupille
  • Kantiger Kopf

Welche Symptome treten häufig nach einem Schlangenbiss auf?

  • Schwellung an der Bissstelle (häufig an der Nase, Kopf, Hals oder Gliedmassen)
  • Rötung der Haut an der Bissstelle
  • Schmerzen an der Bissstelle
  • Apathie bis Stupor
  • Gerinnungsstörung (verlängerte PT und aPTT), Thrombozytopathie, Thrombozytopenie, mit erhöhter Blutungsneigung
  • In sehr schlimmen Fällen MODS (Multiorganversagen) +/- DIC (Disseminierte intravasale Koagulopathie)

Treten nach einem Schlangenbiss immer Symptome auf?

  • Nein, es hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter Anderem:
    • Wie gross und alt ist die Schlange? Junge Schlangen haben weniger Gift als erwachsene Schlangen.
    • Wie lange dauerte der Biss? Je länger zugebissen wird, desto mehr Gift kann mit dem Biss verabreicht werden.
    • Wie schwer ist der Hund, der gebissen wurde? Verhältnis Menge an Gift und Grösse des Körpers.
    • Je näher der Biss am Herzen liegt, desto schneller treten Symptome auf, da sich das Gift rascher im Körper verbreitet.

Welche Stabilisationsmassnahmen können bei in der Haustierpraxis gestartet werden, bevor der Patient an das Tierspital überwiesen wird?

  • Bei Schock: Infusionstherapie (Bolus Kristalloide 10 ml/kg IV)
  • Analgesie: Methadon 0.1-0.2 mg/kg IV
  • Breitspektrum Antibiose: Ampicillin-Sulbactam oder Amoxicillin-Clavulansäure

Gibt es momentan das Antiserum im Tierspital Bern?

  • Nein, dieses gibt es nicht. Eine symptomatische Therapie ist oft ausreichend.