Zoonosen: wenn Krankheiten von Hund und Katze auf den Menschen übertragen werden

Masterarbeit von Robin Maksay, unter der Betreuung von Dr. med. vet. Cristina Pérez Vera - PhD, Dipl. ACVIM (SAIM)/ECVIM-CA

In der Schweiz zählt man ungefähr 1.7 Millionen Katzen und mehr als 500 000 Hunde. Diese Heimtiere leben in engen Kontakt mit den Menschen und nehmen im Allgemeinen einen grossen Platz in seiner Umwelt ein. Diese Nähe begünstigt die Übertragung infektiöser Krankheiten vom Tier auf den Menschen und umgekehrt. Diese Krankheiten werden «Zoonosen» genannt. Die meisten dieser Erkrankungen sind gutartig und verursachen keine schwerwiegenden Beschwerden. Hingegen können andere Zoonosen verschiedene Probleme verursachen und sogar lebensbedrohlich für den Menschen sein. Diese Website beschreibt die häufigsten Zoonosen in der Schweiz sowie Alltagsmassnahmen, um sich effizient dagegen zu schützen.

Die Tollwut, die ebenfalls eine durch direkten Kontakt übertragbare Zoonose, wurde nicht in Betracht gezogen, da sie in der Schweiz in Hunden und Füchsen nicht mehr seit 1999 anwesend ist. Die durch einen Vektor übertragene Zoonosen, wie die Lyme-Borreliose (Ansteckung durch einen Zeckenbiss), sind nicht auf dieser Website erhalten.

Campylobacter und Salmonellen gelten als die Hauptursachen von bakteriellen Magen-Darm-Entzündungen beim Mensch. Man findet sie weltweit. Sie sind bekannt und gefürchtet in der Lebensmittelbranche, selten aber bedenkt man ihre Übertragung zwischen Haustieren und dem Menschen. Schätzungsweise spricht man von 8-9000 Fällen jährlich in der Schweiz, dabei sind alle Übertragungsarten eingeschlossen.

Verschiedene Tierklassen – Säugetiere, Reptilien, Vögel – können betroffen sein; Hunde und Katzen stellen keine Ausnahme dar, auch wenn sie selten Symptome zeigen. Welpen sind häufiger von der Krankheit betroffen als adulte Tiere und stellen für den Menschen eine wichtige Ansteckungsquelle dar. Der Hund frisst regelmässig Kot, welcher infiziert sein kann. Durch seinen engen Kontakt mit dem Menschen ist er eine verhältnismässig wichtige Ansteckungsquelle. Ein symptomloses Tier kann auch Träger von diesen Bakterien sein.

Beim Tier sind Durchfall und Erbrechen Zeichen der Krankheit, Salmonellen können ausserdem zusätzlich Aborte verursachen. Die Heilung erfolgt im Allgemeinen spontan nach einigen Tagen und erfordert keine besondere Behandlung. Antibiose wird verabreicht, wenn der Zustand sich nicht verbessert oder wenn man das Risiko für die Personen in Kontakt mit dem Tier reduzieren möchte. Diese Bakterien kolonisieren das Verdauungssystem und verlassen das Tier mit dessen Kot. Sie können dadurch die Umgebung sowie das Fell des Tieres kontaminieren.

Der Mensch infiziert sich durch zufällige Einnahme dieser Bakterien, nachdem er zum Beispiel ein Tier gestreichelt hat. Nach einer Inkubationszeit von einigen Stunden bis einigen Tagen kann der Patient an Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen leiden. Die Menge von dadurch verlorener Flüssigkeit kann beachtlich sein; es ist also ratsam, viel Wasser aufzunehmen. Eine antibiotische Behandlung kann sich als nötig erweisen, wenn die Person sehr jung oder alt ist, oder wenn sie ein geschwächtes Immunsystem besitzt.


©VONSCHUBERTPHOTO; Institut für Veterinärbakteriologie, Vetsuisse Fakultät, Universität Bern.
Identifizierung von Salmonellen im Labor.


©VONSCHUBERTPHOTO; Institut für Veterinärbakteriologie, Vetsuisse Fakultät, Universität Bern.
Salmonellen-verdächtige Bakterienkulturen.

Gewisse Vorsichtmassnahmen ermöglichen es, das Risiko einer Bakterienübertragung auf den Menschen effizient zu reduzieren:

  • Händewaschen: das Händewaschen nach Kontakt mit einem Haustier reduziert effizient die Risiken einer eventuellen Ansteckung.
  • Tierbetthygiene: da sich die Bakterien in der unmittelbaren Umgebung des Tieres befinden, stellt das Waschen seiner Sachen (Kissen, Decken, usw.) eine Verkleinerung der Infektionswahrscheinlichkeit dar.
  • Braten: sich versichern, dass das an das Tier verfütterte Fleisch genügend gebraten ist.

Bibliographie

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Brucella (canis, abortus, melitensis, suis) ist ein Bakterium, welches imstande ist, sowohl Tiere (inklusive Hunde), als auch den Menschen zu infizieren. Man findet es hauptsächlich im Mittelmeerraum, in Zentral- und Südasien, sowie in Zentral- und Südamerika. Die Krankheit ist in der Schweiz nicht endemisch. Die fünf bis zehn jährlich gemeldeten Brucellose-Fälle beim Menschen sind auf importierte Tiere zurückzuführen.

Die Brucellose verursacht beim Hund Fruchtbarkeitsstörungen. Es kommt wiederholt zu Aborten oder Unfruchtbarkeit. Ausserdem kann die Nierenfunktion gestört sein und es können Probleme an den Augen oder Störungen am knöchernen Bewegungsapparat auftreten. Viele Hunde sind Träger von Brucellen, dennoch bleibt die Sterberate gering.


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Die Brucellose verursacht beim Hund Fruchtbarkeitsstörungen. Es kommt wiederholt zu Aborten oder Unfruchtbarkeit

Brucella ist ein intrazelluläres Bakterium, was die Behandlung erschwert. Um einen Behandlungserfolg erzielen zu können, müssen verschiedene Antibiotika kombiniert werden und selbst dann ist die Genesung nicht garantiert. Die sicherste Lösung zur Verhinderung der Übertragung auf den Menschen oder andere Hunde bleibt leider die Euthanasie des Trägertieres.

Die Übertragung auf den Menschen geschieht selten und erfolgt durch den direkten Kontakt mit dem Tier, insbesondere mit der Vaginalflüssigkeit. Die Risikopersonen sind Angestellte in Tierheimen und Züchter. Die humane Brucellose ist eine langwierige und schwer diagnostizierbare Krankheit, da die Symptome unspezifisch sind. Die Hauptsymptome sind ähnlich einer Grippe. Lediglich 10% der infizierten Personen entwickeln tatsächlich Symptome und 95% davon heilen spontan ab. Wird die Krankheit rasch behandelt, ist die Sterblichkeitsrate unter 2%. Die Behandlung besteht aus einer effizienten Antibiotikatherapie. Es liegt zurzeit keine Impfung vor.

Gewisse Vorkehrungen ermöglichen es, die Infektionsrisiken effizient zu reduzieren:

  • Tragen von Handschuhen: kein Abortmaterial (Foetus, Plazenta) ohne Handschuhe anfassen.
  • Desinfektion: alles, was mit Abortmaterial oder Vaginalflüssigkeit in Kontakt war, sollte desinfiziert werden.
  • Händewaschen: sich die Hände waschen nach Kontakt mit einem Hund.
  • Vorsicht: den Kontakt zu umherirrenden Hunden vermeiden.

Bibliographie

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Die Dermatophytose ist eine infektiöse Krankheit, welche durch Pilze – der Gattungen Microsporum, Trichophyton und Epidermophyton – verursacht wird. Die Pilze ernähren sich von Keratin, einem Eiweiss, welches in der Haut, den Haaren und den Nägeln bei Menschen, sowie in der Haut, dem Fell und den Krallen bei Tieren vorhanden ist. Man schätzt, dass 10 bis 30% der Dermatophytosen beim Menschen in Stadtgebieten eine tierische Ursache haben.

Es handelt sich um eine der häufigsten bei Hunden und Katzen beobachteten zoonotischen Infektionen. Sie kann ebenfalls andere Tierspezies befallen, wie zum Beispiel das Meerschweinchen. Diese Pilze sind weltweit vorhanden, besonders in warmen und feuchten Regionen. Die Übertragung findet im Allgemeinen durch einfachen Kontakt mit einem infizierten Tier statt, seltener geschieht sie indirekt durch kontaminierte Gegenstände oder Flächen.

Die Symptome werden am häufigsten bei Jungtieren beobachtet. Die Tiere zeigen runde haarlose Areale auf der Haut mit krustigen, schuppigen, roten Bereichen. Die betroffenen Stellen können ebenfalls Juckreiz erzeugen. Adulte Tiere, insbesondere langhaarige Katzen, zeigen nicht unbedingt Symptome und stellen daher eine schwer identifizierbare Ansteckungsquelle dar.

Die Diagnose stützt sich auf die Symptome, eine mikroskopische Untersuchung einer Haut- oder Haarprobe, ein Antigennachweis sowie eine Pilzkultur. Gewisse Microsporum geben sich ebenfalls unter ultraviolettem Licht zu erkennen. In den meisten Fällen genügt das Immunsystem des Tieres, um die Krankheit zu besiegen; man redet von einer selbstlimitierenden Krankheit. Eine Behandlung erweist sich trotzdem als angebracht, um die Heilung zu beschleunigen und um das Ausbreitungsrisiko zu begrenzen.


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Gewisse Microsporum-Arten geben sich unter ultraviolettem Licht zu erkennen.

Beim Menschen erscheinen die erste Symptome zwischen ein und zwei Wochen nach der Infektion und sind ähnlich zu den bei Tieren beobachteten Zeichen: Juckreiz, schuppige rissige Haut, rote runde Läsion, Haarverlust. Es handelt sich um eine sehr verbreitete Krankheit, die gut therapierbar ist. Die Dermatophytose kann grundsätzlich die gesamte Bevölkerung befallen, Leute mit geschwächten Immunsystem bilden jedoch eine Risikogruppe.


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Typische rote runde Läsion beim Menschen.

Man kann die Infektionsrisiken durch verschiedene Alltagsvorkehrungen minimieren:

  • Händewaschen: sich die Hände mit Seife waschen nach dem Spiel oder Streicheleinheitenmit einem Haustier.
  • Hautpflege: eine saubere und trockene Haut bietet einen besseren Schutz gegen den Pilz.
  • Sauberkeit: regelmässiges Staubsaugen, Feuchtwischen und Verwendung von Javelwasser reduzieren die Umgebungskontamination stark.
  • Vorsicht: infizierte Tiere vermeiden; dies kann sich allerdings als schwierig erweisen, wenn diese keine Symptome zeigen.

Bibliographie                                                   

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Echinococcus multilocularis ist ein Wurm, eher bekannt unter dem Namen Fuchsbandwurm. Er verursacht die für den Menschen potentiell lebensbedrohliche Zoonose „alveoläre Echinococcose“. Man schätzt zwischen 20 und 30 neue Fälle pro Jahr in der Schweiz. Echinococcus multilocularis gibt es auf der ganzen nördlichen Hemisphäre. Er kommt also in der Schweiz vor, insbesondere auf dem Plateau und im Jurabogen. Rund 30% der nationalen Fuchspopulation ist infiziert.


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Der adulte Wurm Echinococcus multilocularis ist zwischen 2 und 4 Millimetern gross.

Das Adultstadium dieses Parasiten kolonisiert den Verdauungstrakt gewisser Karnivoren (die «Endwirte»), wie Füchse, Hunde und Katzen. Er findet dort ideale Bedingungen, um seine Eier abzulegen, welche anschliessend mit dem Stuhl des Tieres ausgeschieden werden. Die Katze ist weniger empfänglich als der Hund, und somit ist die Menge ausgeschiedener Eier viel kleiner. Der Endwirt zeigt auch bei massiver Infektion keine klinischen Symptome.

Der Mensch infiziert sich durch zufällige Einnahme von Parasiteneiern, besonders:

  • durch Hand-Mund-Kontakt nach dem Streicheln eines infizierten Tieres, vor allem am Hinterteil,
  • durch Gartenarbeit (die Eier überleben in der Erde) oder
  • durch den Verzehr von kontaminiertem Gemüse oder Früchten.

Die Aufnahme von Parasiteneiern ist nicht gleichzusetzen mit einer Erkrankung, da zahlreiche Personen resistent sind und die Parasiteneinnistung verhindern.

Die Infektion des Menschen ist zunächst klinisch unauffällig. Der Parasit siedelt sich beinahe exklusiv in der Leber an, erst nach 5 bis 15 Jahren lassen sich die ersten Symptome feststellen: abdominale Schmerzen, Gelbsucht und Gewichtsverlust. Grundsätzlich kann die Krankheit bei Menschen jeden Alters auftreten, jedoch lässt sich eine Häufung bei 50- bis 70-Jährigen feststellen. Die Diagnose stützt sich vor allem auf bildgebende Verfahren (Vorhandensein von tumorartigen Läsionen in der Leber), den Antikörper- oder DNA-Nachweis und die Biopsie. Letztere ermöglicht es auch, Parasiten im hepatischen Gewebe aufzufinden.

In den allermeisten Fällen kann die Krankheit mittels Chirurgie und Medikamente unter Kontrolle gebracht werden.

Es gibt einfache Massnahmen, um sich gegen diesen Parasiten zu schützen:

  • Monatliche Entwurmung: nach der Aufnahme von Eiern durch den Endwirt vergehen 26 bis 29 Tagen bis Echinococcus multilocularis beginnt, Eier zu legen. Das Tier ist noch nicht ansteckend, obwohl es infiziert ist. Eine Entwurmung mit einem antiparasitären Mittel in dieser Zeit tötet den Parasiten ab und die Eierausscheidung wird verhindert. Es empfiehlt sich daher, eine monatliche Behandlung durchzuführen, insbesondere bei jagenden Hunden und Katzen.
  • Händewaschen: nach Gartenarbeit oder dem Berühren von potentiellen Endwirten, sollten die Hände mit Seife und warmen Wasser gewaschen werden.
  • Lebensmittelreinigung oder -kochen: bodennah gewachsene Lebensmittel (bis zu einer Höhe von 50 Zentimetern) oder heruntergefallenes Obst sollten gründlich gereinigt oder gekocht werden.
  • Durchführung eines Testes: für Personen, die regelmässig Kontakt mit Füchsen haben, steht ein spezifischer Test zum Nachweis von Antikörpern gegen Echinococcus multilocularis zur Verfügung. Dieser sollte jährlich wiederholt werden.

Bibliographie

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Räude ist eine durch verschiedene Milben verursachte Hautinfektion. Zu den häufigsten Erregern gehören Sarcoptes scabiei var canis, Cheyletiella yasguri, Cheyletiella blakei und Neotrombicula autumnalis, bekannter unter dem Namen Herbstgrasmilben. Sie sind auf der ganzen Erdkugel verteilt und verursachen eine für den Menschen gutartige, aber aufreibende Krankheit. Es handelt sich um eine der häufigsten Zoonosen beim Menschen. Die Milben der Tiere unterscheiden sich von denjenigen, welche die Krätze beim Menschen verursachen – Sarcoptes scabiei var hominis.


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Unter dem Mikroskop sichtbare Sarcoptes von einem Hund.

Die Milben leben auf den Hunden und Katzen und verursachen Juckreiz, Hautentzündungen sowie Haarverlust. Sie werden durch Kontakt mit einem infizierten Tier übertragen. Die Diagnose wird durch Entnahme einer Hautprobe mit anschliessender mikroskopischer Untersuchung oder durch eine Blutprobe gestellt. Die Krankheit wird mittels antiparasitärer Mittel behandelt.


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Durch Milben verursachter Haarverlust und Hautentzündung auf dem Ohr.

Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch engen Kontakt mit einem Trägertier von diesem Milbentyp. Wie bei Hunden und Katzen verursachen sie Juckreiz und Hautentzündungen. Sie können sich nirgendwo fortpflanzen ausser auf ihren Endwirten – Katzen und Hunden. Die Parasiten sterben also nach einigen Tagen auf dem Menschen, damit hören die Symptome ebenfalls auf. Es handelt sich also um eine selbstlimitierende Krankheit.

Die einzige nötige Therapie besteht aus einer geeigneten Behandlung vom Tier und den Sachen, mit denen es in Kontakt war. Eine 60°C-Reinigung in der Waschmaschine ermöglicht es, die Wäsche effizient zu reinigen. Alles was nicht gereinigt werden kann, sollte während 72 Stunden isoliert werden, ohne menschlichen oder tierischen Kontakt. Diese Zeit überleben die Milben nicht ohne ihren Wirt.

Gewisse Vorkehrungen ermöglichen es, die Infektionsrisiken effizient zu reduzieren:

  • Antiparasitäre Behandlung: eine regelmässige Behandlung ermöglicht die Verhinderung einer Infektion. Seinen Arzt für die Wahl des Mittels um Rat fragen.
  • Kontakteinschränkung mit einem infizierten Tier: dies reduziert das Risiko der Milbenübertragung auf den Menschen.

Bibliographie

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Die Giardiose ist eine der häufigsten Magen-Darm-Parasitosen des Menschen. Sie wird vom Protozoen Giardia intestinalis (oder duodenalis) verursacht, ist weltweit vorhanden und eine häufige Ursache der Reisediarrhoe beim Menschen.

Es gibt sieben verschiedene Giardia-Typen (sogenannte «Genotypen»), bezeichnet mit einem Buchstaben von A bis G. Der Hund wird meistens durch den Genotypen C und D infiziert, die Katze durch F und Menschen durch A und B. Von E und F wird selten berichtet. Das Risiko von Übertragung vom Tier zum Menschen ist also sehr gering.

Wie auch die Bakterien Campylobacter und Salmonellae kolonisiert Giardia die Därme und wird mit dem Kot des Tieres ausgeschieden. Die Infektion erfolgt durch die Aufnahme des Dauerstadiums des Parasiten. Beim Hund betragen die Infektionsraten in einer grossen Studie in Europa um etwa 25%.


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Die Zyste ist das infektiöse Stadium des Parasiten.

Die meisten Giardia-Ansteckungen, sowohl humane als auch tierische, bleiben unbemerkt. Wenn sich jedoch Symptome zeigen sollten, erscheinen sie 5 bis 15 Tage nach der Ansteckung und sind beim Menschen und beim Tier ähnlich. Es handelt sich hauptsächlich um Durchfall, Austrocknung, Bauchschmerzen und schnellen Gewichtsverlust. Junge oder sich im Tierheim befindende Hunde entwickeln häufiger eine Giardiose als andere Tiere, dies aufgrund ihres geschwächten Immunsystems. Die Giardiose wird mittels Kotuntersuchung oder durch Antigennachweis diagnostiziert. Die Behandlung bedarf der Einnahme von Medikamenten, welche die Parasiten eliminieren.

Es gibt zurzeit keine funktionelle Impfung, das Risiko der Übertragung vom Tier zum Menschen, obwohl vorhanden, bleibt gering. Eine Basishygiene, wie sich die Hände zu waschen, nachdem man ein Tier gestreichelt hat, ermöglicht es, das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren.

Bibliographie

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Die Mundhöhle, ob vom Mensch oder Tier, beherbergt natürlicherweise zahlreiche Arten von Bakterien. Capnocytophaga ist eine davon. Die Maulhöhle der Hunde und Katzen beherbergt Capnocytophaga canimorsus, eine Art, die in der Mundhöhle des Menschen nicht vorkommt und für ihn einen Krankheitserreger darstellt. Dieses Bakterium ist weltweit verbreitet und rund ein Viertel der Hunde und Katzen sind Träger. Es gehört bei ihnen jedoch zur «normalen» Maulflora.

Die Übertragung vom Tier zum Mensch geschieht im Allgemeinen durch einen Hundebiss, gleichwohl können ein Katzenbiss oder –kratzer sowie das Lecken einer offenen Wunde ein Übertragungsmechanismus sein. Die meisten Hunde- und Katzenbisse sind dennoch ungefährlich und benötigen keine Sonderbehandlung. Eine Infektion – Vermehrung des Bakteriums im Wirtskörper – geschieht selten in einer gesunden Person.


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Die Vermeidung einer Situation, die zu einem Biss führen kann, ermöglicht die Minimierung des Übertragungsrisikos.

Ungefähr fünf Tagen nach dem Biss spürt der Patient grippale Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Leib- oder Kopfschmerzen. Eine gesunde Person genest im Regelfall spontan. Die Infektion und vor allem ihre Komplikationen treten meistens bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Dies ist der Fall bei Einnahme immunsupprimierender Medikamente; aber auch Alkoholismus, chronische Lungen- oder Leberkrankheiten, Milzentfernung sowie ein Alter über 65 Jahre gelten als prädisponierend. Die Komplikationen können sogar zum Tod der infizierten Person führen. Die Krankheit wird antibiotisch therapiert.

Die humane Infektion bleibt selten und es ist möglich, sich davor zu schützen:

  • Situation, die zu einem Biss führen kann, vermeiden.
  • Hunde sozialisieren.
  • Kindern lehren, wie man sich im Gegenwart von Hunden und Katzen verhalten soll (nicht rennen oder schreien in der Nähe von einem Hund; die Hand nicht ausstrecken, um einen unbekannten Hund zu begrüssen; den Hund an der Hand riechen lassen bevor man ihn streichelt).
  • Einen Hund oder eine Katze nicht an einer offenen Wunde lecken lassen.

Nach einem Biss:

  • Abspülen der Wunde: dies ermöglicht eine zahlenmässige Reduktion der Bakterien in der Wunde.
  • Einseifen der Wunde: die Seife hilft ebenfalls, die Bakterien zu eliminieren.
  • Aufsuchen: das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt jedem Patienten mit entfernter Milz, rasch eine Sprechstunde zu vereinbaren.

Bibliographie

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Die Leptospirose ist eine durch Bakterien der Gattung Leptospira verursachte Krankheit. Leptospirose ist eine der häufigsten Zoonosen und kommt weltweit vor, vor allem in warmen und feuchten Regionen. Bis anhin sind humane Fälle in der Schweiz selten. Durchschnittlich treten beim Menschen vier neue Fälle pro Jahr auf, besonders Ende Sommer und im Herbst. Dies ist auf das in dieser Zeit feuchtere Klima zurückzuführen, welches dem Bakterium das Überleben ausserhalb des Wirtes vereinfacht.

Nager stellen das Hauptreservoir der Bakterien dar. Sie scheiden diese über den Harn aus. Hunde können sich durch Kontakt mit kontaminiertem Urin oder durch urinverseuchtes Wasser (Pfützen, Tümpel, usw.) anstecken. In warmen stehenden Gewässern können die Bakterien für mehrere Wochen ansteckend bleiben. Klinische Fälle treten häufiger bei Hunden als bei Katzen auf. Viele Hunde überwindet die Infektion jedoch ohne Probleme, einige entwickeln aber diverse Symptome.

Die ersten Äusserungen lassen sich etwa eine Woche nach der Ansteckung erkennen. Die Leptospirose kann zum schnellen Tod des Tieres führen, die meisten zeigen aber zunächst grippale Symptome wie Fieber, Schwäche und Appetitverlust. Im weiteren Verlauf folgen spezifischere Anzeichen. Man beobachtet meist Nierensymptome, aber auch Lungenblutungen, Leberversagen und Hämorrhagien, die trotz Behandlung zum Tod des Tieres führen können. Die wichtigste diagnostische Methode ist der Nachweis von Antikörpern im Blut. Auch eine Harnanalyse, der Nachweis von Antigenen, sowie eine Bakterienkultur aus dem Harn, dem Blut, den Nieren oder der Leber ermöglichen den Nachweis von Leptospiren.


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Hund an der Dialyse aufgrund einer Leptospirose.

Der Mensch kann an zwei Formen der Leptospirose leiden: die schwächere Form führt zu grippalen Symptomen und bleibt meist gutartig. Die schwere Form, die seltener auftritt, kann zu einer fatalen Nierensymptomatik, Gelbsucht oder Blutungen führen. Die Krankheit wird wie beim Tier dank einer Antikörpersuche im Blut diagnostiziert. Sie wird mittels Antibiotikagabe therapiert.

Gewisse Vorkehrungen ermöglichen es, die Infektionsrisiken effizient zu reduzieren:

  • Impfung: es gibt eine jährlich zu wiederholende Impfung für den Hund. Selbst wenn sie nicht zu 100% wirksam ist (sie ist nur spezifisch für sechs Leptospirenunterarten), reduziert sie drastisch die Risiken, sich die Krankheit zuzuziehen und lindert deren Folgen.
  • Händewaschen: sich die Hände waschen nach Kontakt mit tierischem Harn.
  • Vorsicht: den Hund daran hindern, an einem stehenden Gewässer zu trinken.
  • Nagerbekämpfung: die Nagenjagd ermöglicht es, ihre Anzahl und somit die Ansteckungsrisiken zu reduzieren.

Bibliographie

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Die Katzenkratzkrankheit ist eine Infektionskrankheit, die durch Kratz- oder Bisswunden infizierter Katzen auf den Menschen übertragen wird. Sie wird durch das Bakterium Bartonella henselae verursacht. Es ist weltweit verbreitet, besonders in warmen und feuchten Regionen. Katzen, vor allem Katzenwelpen, sind das Hauptreservoir (Träger des Erregers) für Bartonella henselae, Bartonella clarridgeiae und Bartonella koehlerae. Hunde können auch mit verschiedenen Bartonellae-Arten infiziert sein und teilen mit Menschen einige klinische Zeichen (zum Beispiel die Herzklappenentzündung).

Bartonellae werden von Parasiten übertragen, die auf der Hautoberfläche der Tiere leben. Die Übertragung erfolgt vor allem durch Katzenflöhe, obwohl neue potentielle Vektoren wie Zecken und stechende Fliegen nachgewiesen wurden. Der Erreger befindet sich im Kot der Flöhe und gelangt dadurch ins Tierfell. Durch die Fellpflege werden die Krallen und die Maulhöhle der Katzen kontaminiert und das Bakterium kann im Falle eines Bisses oder Kratzers auf den Menschen übertragen werden.


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Die Katzenkratzkrankheit wird durch Kratz- oder Bisswunden infizierter Katzen auf den Menschen übertragen.

Katzen zeigen bei einer Infektion meistens keine Symptome. Es sind dennoch Fälle von Fieber, Lethargie, geschwollenen oder entzündeten Lymphknoten, Augen- und Zahnfleischentzündung, sowie neurologischen Problemen dokumentiert. Katzen können für einige Wochen bis sogar Jahre bakteriämisch (Träger der Bakterien in ihrem Blut) sein. In Amerika, Europa, Asien und Afrika schwankt das Bartonellae-Bakteriämievorkommen zwischen 15% und 55%. Junge Katzen (jünger als einjährig) sind häufiger Träger von Bartonella als ältere. Der Bartonella-spezifische DNA-Nachweis ermöglicht die Diagnose.

Hat sich der Mensch infiziert, zeigen sich nach einigen Tagen die ersten Symptome. Zeichen einer Infektion sind eine Schwellung der Lymphknoten, begleitet von grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Bei gesunden Menschen ist die Katzenkratzkrankheit nicht gefährlich, jedoch kann die Heilung langwierig sein. Vorsicht geboten ist bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Hier kann diese Krankheit zu einer Blutvergiftung, zu einer Hirnhaut- oder Herzklappenentzündung führen.

Die Zentren für Krankheitsprävention und –kontrolle (cf. www.cdc.gov) empfehlen folgende Massnahmen, um sich effizient gegen die Krankheit zu schützen (diese Massnahmen sind besonders wichtig für HIV-positive Personen):

  • Flohbekämpfung: seine Katze ganzjährig gegen Flöhe schützen.
  • Händewaschen: sich die Hände waschen nach dem Spiel mit einer Katze (wichtig für Kinder oder immunsupprimierte Personen).
  • Keine junge Katze: in Haushalten mit immunsupprimierten Personen nur Katzen wählen, die älter als ein Jahr, gesund und flohfrei sind.
  • Kontakteinschränkung: immunsupprimierte Personen sollten den Kontakt mit unbekannten Katzen vermeiden.
  • Vermeidung von lebhaften Spielen: das Kratz- oder Bissrisiko nimmt zu bei zu lebhaften Spielen mit einer Katze.
  • Reinigung der Wunden: jede durch eine Katze verursachte Verletzung rasch und sorgfältig mit Wasser und Seife reinigen und seinen Arzt um Rat fragen.
  • Prävention der Speichel-Blut Kontakte: eine Katze sollte keine offene Wunde eines Menschen lecken.
  • Aufhebung des Auslaufs: seine Katze im Haus behalten, um sie keiner Flohexposition auszusetzen.

Die folgende Pflege der Katze ermöglicht ebenfalls, das Infektionsrisiko zu reduzieren:

  • Krallenpflege
  • Monatliche Flohbekämpfung (Achtung: immer dem Tierarzt um Rat fragen und eine Katze nie mit Permethrin behandeln!)
  • Fellkontrolle mit Flohkamm und Überprüfung auf Abwesenheit von Flohkot
  • Flohkontrolle durch regelmässiges Staubsaugen

Verwendung eines Flohkamms:

  • Den Flohkamm mehrmals durch das Fell des Tieres fahren
  • Die Haare mit einem Papiertuch vom Kamm abstreifen und dieses anfeuchten
  • Der Flohkot wird als rötliche Punkte sichtbar.

Bibliographie

Boillat, N., & Greub, G. (2008). Maladie des griffes du chat et autres bartonelloses. Revue Medicale Suisse, 4(152), 901–907.

Centers for Disease Control and Prevention. (2016). Centers for Disease Control and Prevention. Retrieved from http://www.cdc.gov/healthypets/diseases/cat-scratch.html

Greene, C. E. (2012). Infectious Diseases of the Dog and Cat (4. Edition). Elsevier.

Hirsch, D. C., MacLachlan, N. J., & Walker, R. L. (2004). Veterinary Microbiology (2. Edition). Blackwell Publishing.

Nelson, R. W., & Couto, C. G. (2009). Small Animal Internal Medicine (4. Edition). Mosby Elsevier.

Die Toxocariasis ist eine durch die Würmer Toxocara canis und Toxocara cati verursachte Zoonose, die meistens ohne Folgen verläuft. Diese Parasiten sind auf der ganzen Erdkugel vorhanden und besonders in warmen und feuchten Gebieten, wo ihre Eier optimale Überlebungsbedingungen finden.

Das Adultstadium dieses Parasiten kolonisiert den Verdauungstrakt gewisser Karnivoren (die «Endwirte»), wie Hunden, Katzen und Füchse. Er findet dort ideale Bedingungen, um seine Eiern abzulegen, welche anschliessend mit dem Stuhl des Tieres ausgeschieden werden. Die Eier werden nach zwei bis vier Wochen im Freien infektiös. Das Tier wird meistens nicht krank. Wenn es von einer grossen Anzahl Würmern infiziert wird, kann man jedoch Magen-Darm-Entzündungs-Symptome beobachten wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen oder einen aufgetriebenen und empfindlichen Bauch.


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Das Adultstadium dieses Parasiten kolonisiert den Verdauungstrakt gewisser Karnivoren.

Der Parasit benutzt verschiedene Übertragungswege: Eier enthaltender Kot, Foetusinfektion durch Plazenta oder Neugeboreneninfektion durch Milchkontamination des säugenden Muttertieres.

Der Mensch infiziert sich durch zufällige Einnahme von Parasiteneiern, besonders:

  • durch Gartenarbeit (die Eier überleben in der Erde),
  • beim Spielen in einem Sandkasten oder
  • durch den Verzehr von kontaminiertem Gemüse oder Früchten.

Wenn das Ei in den Därmen ist, schlüpft eine Larve, dringt durch die Darmwand und wandert durch den Körper via Blutnetz. Die allermeisten infizierten Menschen zeigen keine Symptome und der Erkrankte erkennt nicht, dass er befallen wurde. Die Larven wandern durch verschiedene Organe und sterben schlussendlich.

Wenn die eingenommene Eiermenge beträchtlich ist, kann die durch die Larvenwanderung im Körper erzeugte Entzündung verschiede Symptome verursachen. Je nach betroffenen Organen lassen sich Fieber, Bauchschmerzen oder Husten beobachten. Ein meistens unilateraler Sehverlust ist auch möglich (Larven können das Auge erreichen und dort eine Entzündung verursachen). Kinder sind häufiger von der Krankheit betroffen, denn bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit grösser, mit Eiern in Kontakt zu kommen (Spielen in der Erde, schmutzige Hände, usw.).

Die Toxocariasis ist mittels antiparasitärer Medikamente meistens gut behandelbar. Beim Augenbefall ist die Behandlung schwieriger und ausgerichtet auf die Vorbeugung des totalen Sehverlusts.

Eine effiziente Vorbeugung der Toxocariasis ist möglich. Die Zentren für Krankheitsprävention und –kontrolle (cf. www.cdc.gov) empfehlen die folgenden Massnahmen, um sich gegen die Krankheit zu schützen:

  • Monatliche Entwurmung: nach der Aufnahme von Eiern durch den Endwirt vergehen vier Wochen, bis Toxocara beginnt, Eier zu legen. Das Tier ist noch nicht ansteckend, obwohl es infiziert ist. Eine Entwurmung mit einem antiparasitären Mittel in dieser Zeit tötet die Parasiten ab und die Eierausscheidung wird verhindert. Es empfiehlt sich daher, in Risikogebieten eine monatliche Behandlung bei Hunden als auch bei Katzen mit Freigang durchzuführen. Andernfalls wird eine vierteljährliche Entwurmung empfohlen.
  • Händewaschen: sich die Hände mit Seife und warmem Wasser waschen nach dem Spiel oder Streicheleinheiten mit einem Haustier.
  • Kistenreinigung: die Katzenkiste mindestens einmal in der Woche reinigen. Es vergehen nämlich zwei bis vier Wochen, bis die Eier infektiös werden.
  • Zugangseinschränkung: Sandkasten abdecken; Kindern verbieten, an mit Hunde- oder Katzenkot verschmutzten Stellen zu spielen.
  • Lehre: den Kindern die Bedeutung vom Händewaschen näherbringen.
  • Lebensmittelreinigung oder -kochen: bodennah wachsende Lebensmittel (bis 50cm hoch) oder heruntergefallenes Obst sollten gründlich gereinigt oder gekocht werden.

Bibliographie

Centers for Disease Control and Prevention. (2013). Parasites - Toxocariasis. Retrieved from www.cdc.gov/parasites/toxocariasis/biology.html

Deplazes, P., Eckert, J., von Samson-Himmelstjeerna, G., & Zahner, H. (2013). Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin (3. Auflage). Enke.

European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP). (2014). Bekämpfung von Würmern (Helminthen) bei Hunden und Katzen, (1).

Die Toxoplasmose ist eine Zoonose, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht wird und meistens keine grösseren Folgen nach sich zieht. Er ist auf der ganzen Erdkugel vorhanden – besonders in warmen und feuchten Regionen – und man schätzt, dass ungefähr ein Drittel der Weltbevölkerung mit Toxoplasmen infiziert ist. Dieser Befund gilt ebenfalls für die Schweiz.

Die Feliden – Hauskatzen, Wildkatzen und Luchse – sind die Endwirte dieses Parasiten; sie stellen die Hauptansteckungsquelle dar. Die Toxoplasmose kann sowohl warmblütige Säugetiere – inklusive dem Menschen – oder Vögel betreffen.

Nachdem sie sich infiziert haben, indem sie kontaminierte Nager oder Vögel gefressen haben, werden die Därme der Katzen durch T. gondii kolonisiert. Der Parasit repliziert sich, bevor er im Kot ausgeschieden wird. Dieser kontaminiert so die Umwelt (Boden, Katzen-, Sandkisten, usw.). Das betroffene aber sonst gesunde Individuum zeigt meistens keine Symptome. Immungeschwächte Katzen können erkranken und unter Fieber, Paralysen, Durchfall, Atembeschwerden oder Augenentzündung leiden. Das Vorhandensein des Parasiten im Kot besteht bis drei Wochen nach der Infektion weiter. Die Diagnose erfolgt durch eine mikroskopische Untersuchung des Kotes. Es gibt zurzeit keine Impfung für Katzen.


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Die Katze infiziert sich, indem sie kontaminierte Nager oder Vögel frisst.

Weil Katzen nur wenige Wochen Träger von T. gondii sind, ist die Chance der menschlichen Aussetzung relativ gering. Das Besitzen einer Katze ist nicht gleichzusetzen mit einer Infektion. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Besitzer dem Parasiten ausgesetzt wird, indem er seine Katze berührt; diese trägt den Parasiten gewöhnlich nicht auf ihrem Fell. Ausserdem hat eine Wohnungskatze, die nicht jagt und kein rohes Fleisch frisst, nur ein kleines Risiko, sich zu infizieren.

Der Mensch infiziert sich durch zufällige Einnahme von Parasiteneiern, besonders:

  • beim Putzen einer Katzenkiste,
  • durch Hand-Mund-Kontakt nach Händekontamination mit von infiziertem Katzenkot beschmutztem Material,
  • während Gartenarbeit,
  • durch den Verzehr von rohem oder schlecht gekochtem Fleisch (der Parasit infiziert alle Säugetiere und Vögel) oder
  • durch das Trinken von nichtkontrolliertem Wasser.

Das Immunsystem einer gesunden Person ist meistens fähig, den Parasiten unschädlich zu machen, die Infektion verläuft dann unbemerkt. Wenn sich eine Person ansteckt und dennoch Krankheitszeichen zeigt, drücken sich diese durch leichte grippale Symptome aus, die erst nach einigen Wochen bis sogar Monaten verschwinden. Die Toxoplasmose kann eine schwerere Wendung nehmen, wenn sie jemanden trifft, dessen Immunsystem abgeschwächt ist. Die Diagnose der Krankheit erfolgt im Allgemeinen durch eine Blutuntersuchung. Die Therapie, die aus einer antiprotozoaren Medikamenteneinnahme besteht, ist nur bei Komplikationen angezeigt.

Die Toxoplasmose weist ernste Risiken für schwangere Frauen auf. Wenn eine Frau während ihrer Schwangerschaft zum ersten Mal mit Toxoplasmose infiziert wird, kann der Parasit auf das Kind übertragen werden, was gesundheitsgefährdend für das Neugeborene sein kann; es kann sogar zu einer Fehlgeburt kommen. Häufig kommt die Krankheit erst viel später im Leben des Kindes zum Ausbruch. Es ist also extrem wichtig für Schwangere, sich gut gegen eine Erstinfektion zu schützen während ihrer ganzen Schwangerschaft.

Die Zentren für Krankheitsprävention und –kontrolle (cf. www.cdc.gov) empfehlen die folgende Massnahmen, um sich effizient gegen die Krankheit zu schützen (diese Massnahmen sind besonders für immunologisch geschwächte Personen, wie schwangere Frauen und HIV-positive Personen wichtig):

  • Hygiene I: bei der Gartenarbeit Handschuhe tragen, im Anschluss sich die Hände mit Seife und warmem Wasser waschen.
  • Hygiene II: mindestens einmal am Tag die Katzenstreu entleeren und die Katzenkiste reinigen, da ein bis fünf Tage vergehen, bis die Eier nach ihrer Ausscheidung aus dem Tier infektiös werden.
  • Vorsicht: eine schwangere Frau oder eine immunsupprimierte Person sollte die Katzenkiste nicht selber reinigen. Gibt es keine andere Möglichkeit, so sollte die Kiste mit Handschuhen geputzt und die Hände nach Abziehen der Handschuhe gründlich gewaschen werden.
  • Futter: Katzen mit industriellem oder gut gekochtem Futter füttern.
  • Zugangseinschränkung: Sandkasten abdecken.
  • Aufhebung des Auslaufs: die Katze im Haus zu behalten schränkt das Risiko ein, dass sie potentiell infizierte Beute fängt.
  • Keine neue Katze: umherirrende Katze meiden, während der Schwangerschaft keine neue Katze aufnehmen.

Eine gewisse Vorsicht sollte bezüglich der Nahrung ebenfalls eingehalten werden:

  • Kein Wasser an einer fraglichen Quelle trinken.
  • Fleisch musst kerngekocht oder während mehr als 48 Stunden bis -20°C tiefgefroren worden sein.
  • Gemüse kann ebenso durch Katzenkot kontaminiert worden sein: es sollte darum gründlich gespült werden; anschliessend sollten die Hände gut gewaschen werden.

Bibliographie

Centers for Disease Control and Prevention. (2016). Parasites - Toxoplasmosis. Retrieved from https://www.cdc.gov/parasites/toxoplasmosis/

Kaparos, N., Favrat, B., & Acremont, V. D. (2014). Fièvre, adénipathie: une situation clinique de toxoplasmose aiguë chez une patiente immunocompétente. Revue Medicale Suisse, 10, 2264–2270.

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PharmaWiki. (2009). Toxoplasmose.

Bibliographie

Société pour l’alimentation des animaux familieurs. (2016). Statistik Heimtierpopulation 2016. Retrieved from http://www.vhn.ch/fr

Danksagung
Ein riesen Dankeschön an folgende Personen: Gabor Maksay, Leo Egli, Helene Rohrbach, Bastien Planchamp, Andrea Stoller, Pierre Zürcher, Svenja Heilmeier, Caroline Frey, Stefanie Gobeli Brawand, Sabrina Rodriguez, Petra Roosje, Veronika Stein und Thierry Francey.

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